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Autoimmunerkrankungen – Was der Darm damit zu tun hat

  • Autorenbild: Daniela Wemmel
    Daniela Wemmel
  • vor 1 Tag
  • 4 Min. Lesezeit

Wenn der Körper sich selbst austrickst

Hast du schon mal das Gefühl gehabt, dein Körper spielt nicht mehr in deinem Team? Du isst gesund, bewegst dich, schläfst halbwegs ordentlich – und trotzdem macht die Gesundheit, was sie will. Gelenke schmerzen, die Schilddrüse schwächelt, die Haut rebelliert oder du bist einfach chronisch müde. Willkommen in der Welt der Autoimmunerkrankungen – einer Welt, in der das Immunsystem plötzlich auf Abwegen wandelt und die eigenen Zellen für Feinde hält.


Klingt schräg? Ist es auch. Aber noch spannender ist: Die Ursache dafür könnte gar nicht dort liegen, wo die Symptome auftreten. Denn der Darm spielt hier eine Hauptrolle – auch wenn er auf den ersten Blick so gar nichts mit Gelenken, Nerven oder Haut zu tun hat.


Autoimmunerkrankungen in Kürze erklärt

Autoimmunerkrankungen sind chronische Erkrankungen, bei denen das Immunsystem sozusagen „übers Ziel hinausschießt“. Es attackiert nicht mehr nur Viren, Bakterien oder Schadstoffe, sondern plötzlich auch körpereigenes Gewebe.

Autoimmunerkrankungen - was der Darm damit zu tun hat

Beispiele gefällig?


  • Hashimoto-Thyreoiditis – Schilddrüse

  • Rheumatoide Arthritis – Gelenke

  • Multiple Sklerose – Nervensystem

  • Psoriasis – Haut

  • Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – Darm selbst



Die Symptome reichen von Erschöpfung und Verdauungsproblemen bis hin zu Schmerzen und massiven Einschränkungen im Alltag. Besonders tricky: Viele Patienten laufen jahrelang von Arzt zu Arzt, bevor eine Diagnose überhaupt gestellt wird.


Der Darm – mehr als nur Verdauung

Jetzt wird’s spannend: Rund 70 % unseres Immunsystems sitzen im Darm. Genauer gesagt: in der Darmschleimhaut und in einem komplexen Netzwerk aus Immunzellen, Botenstoffen und Mikroorganismen. Das bedeutet: Wenn im Darm Chaos herrscht, kann das Immunsystem schnell aus der Balance geraten – und Autoimmunprozesse werden wahrscheinlicher.


Drei Faktoren sind hier entscheidend:


1. Das Mikrobiom – dein inneres Ökosystem


In deinem Darm leben Billionen von Bakterien, Viren und Pilzen. Die meisten davon sind keine Parasiten, sondern Symbionten – also gute Nachbarn. Sie trainieren dein Immunsystem, produzieren wichtige Vitamine und schützen die Darmschleimhaut.


➡️ Gerät dieses Gleichgewicht durch Antibiotika, Dauerstress, zu viel Zucker oder Fertigprodukte aus den Fugen, wird dein Immunsystem fehleranfälliger.


2. Leaky Gut – das löchrige Darmproblem

Die Darmschleimhaut ist eigentlich ein Hochsicherheitstrakt: Nur Nährstoffe sollen durch, Schadstoffe bleiben draußen. Wird diese Barriere jedoch „löchrig“, gelangen unverdaute Eiweiße, Bakterienbestandteile oder Toxine ins Blut. Das Immunsystem reagiert mit Daueralarm – und das kann Autoimmunreaktionen triggern.


➡️ Studien zeigen, dass ein Leaky Gut bei vielen Autoimmunpatienten nachweisbar ist.


3. Chronische Entzündungen – das Feuer im Körper

Ein instabiler Darm produziert entzündungsfördernde Botenstoffe. Diese entzünden nicht nur die Darmschleimhaut, sondern können über den Blutweg in den ganzen Körper gelangen. Für Menschen mit Autoimmunerkrankungen bedeutet das: Öl ins Feuer.


Ernährung – dein direktes Steuerungsinstrument

Die gute Nachricht: Über die Ernährung kannst du deinen Darm enorm beeinflussen. Das, was du isst, füttert entweder die „guten“ oder die „schlechten“ Bakterien – und bestimmt, ob Entzündungen angefeuert oder beruhigt werden.


Weniger hilfreich:

  • Zucker und Süßstoffe

  • hochverarbeitete Lebensmittel

  • Alkohol

  • Gluten (bei Sensibilität)


Besonders hilfreich:

  • viel buntes Gemüse (Ballaststoffe = Bakterienfutter)

  • Omega-3-Fettsäuren aus Fisch, Leinsamen, Chiasamen

  • fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi, Joghurt

  • polyphenolreiche Pflanzen wie Beeren oder grüner Tee


Kleine Änderung, große Wirkung: Wer konsequent entzündungshemmend isst, spürt oft schon nach wenigen Wochen Verbesserungen.


Mikronährstoffe – kleine Bausteine, große Wirkung

Viele Menschen mit Autoimmunerkrankungen haben Mikronährstoffdefizite – und genau die verschärfen die Probleme im Darm und Immunsystem. Besonders wichtig sind:


  • Vitamin D – reguliert die Aktivität von Immunzellen

  • Vitamin A + Zink – stärken die Darmschleimhaut

  • Omega-3-Fettsäuren – entzündungsmodulierend

  • Selen – essenziell für die Schilddrüse

  • Magnesium & B-Vitamine – wichtig für Energie und Nervensystem


Hier lohnt sich eine gezielte Labordiagnostik, um Mängel aufzuspüren und individuell auszugleichen.


Stress – der unsichtbare Verstärker

Was viele unterschätzen: Stress frisst Darmgesundheit. Cortisol und andere Stresshormone schwächen die Darmschleimhaut, verschieben die Darmflora und fördern Entzündungen.

Und mal ehrlich: Wer lebt heute ohne Stress? Umso wichtiger sind Strategien, um dem Körper wieder Pausen zu gönnen:


  • Meditation oder Atemübungen

  • Spaziergänge in der Natur

  • Yoga oder sanfte Bewegung

  • regelmäßige Auszeiten


Stressmanagement ist also keine Wellness-Spielerei, sondern echte Darm- und Immun-Therapie.


So gehe ich in meiner Praxis vor

Viele meiner Patientinnen und Patienten in Hamburg kommen mit chronischer Erschöpfung, diffusen Beschwerden oder einer bereits diagnostizierten Autoimmunerkrankung. Fast immer führt die Spur zurück zum Darm.


Mein Vorgehen:

  1. Anamnese & Labordiagnostik – u. a. Stuhlflora, Nährstoffstatus, Entzündungsmarker

  2. Ernährungsanpassung – alltagstauglich und individuell

  3. Aufbau der Darmschleimhaut – mit Pro- und Präbiotika, gezielten Nährstoffen

  4. Regulation des Immunsystems – z. B. durch Phytotherapie und orthomolekulare Medizin

  5. Stressreduktion – realistische Tools für den Alltag


Das Ziel: Symptome lindern, die Ursachen angehen und die Lebensqualität deutlich verbessern.


Fazit: Der Darm als unterschätzter Schlüssel

Autoimmunerkrankungen sind komplex, das stimmt. Aber sie sind kein Schicksal, dem du hilflos ausgeliefert bist. Wenn du den Darm als Schlüssel begreifst, eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten: weniger Entzündung, mehr Energie, bessere Balance im Immunsystem.


Dein nächster Schritt

Leidest du selbst unter einer Autoimmunerkrankung oder kämpfst schon länger mit Erschöpfung, Verdauungsproblemen oder Symptomen, die niemand so richtig erklären kann? Dann ist es höchste Zeit, den Darm genauer unter die Lupe zu nehmen.


👉 Buche dir jetzt einen Termin in meiner Praxis in Hamburg – und wir schauen uns gemeinsam an, wie dein Darm deine Gesundheit beeinflusst. Denn manchmal liegt die Lösung genau dort, wo man sie am wenigsten vermutet.

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Heilpraktikerin Daniela Wemmel in Hamburg Praxis für Darmgesundheit, Vitalstofftherapie, Autoimmunerkrankungen und Stress
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